Über einen Zeitraum von 20 Jahren betrachtet sind Wärmepumpen und Fernwärme in Bestandsgebäuden kostengünstiger als das Heizen mit Gas (Erdgas, Biomethan, Wasserstoff oder Gemische aus den genannten Gasen).
Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Solar Energiesysteme ISE im Rahmen des Energiewende-Projekts Ariadne.
Kosten für Wärmepumpe und Fernwärme – Für den Vergleich der Austauschkosten für verschiedene Heiztechniken in Wohngebäuden haben die Forschenden die Kosten für den Kauf und die Installation sowie die künftigen Betriebskosten an Ein- und Mehrfamilienhäusern unterschiedlicher Effizienzstandards betrachtet. Dabei wurden die aktuellen Regelungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und der Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) sowie zu erwartende Entwicklungen von CO₂-Preis und Energieträgerpreisen und auch die Emissionen der verschiedenen Technologien bewertet.
Was bedeutet das nun bzgl. der Kosten für Wärmepumpe und Fernwärme?
Danach sind Wärmepumpen in Einfamilienhäusern das umweltfreundlichste und zugleich wirtschaftlichste Heizsystem. In Mehrfamilienhäusern fallen die Kosten für eine Wärmepumpe oder Fernwärme ebenfalls niedriger aus als für eine erneuerte Gasheizung. Diese positive Bilanz gelte trotz höherer Investitions- und Verbrauchskosten auch bei unsanierten und teilsanierten Altbauten, so die Studie.
Wissenwert:
- Wärmepumpen: Durch die Nutzung von erneuerbarer Energie aus der Umwelt (Luft, Wasser oder Erde) bieten Wärmepumpen eine deutlich höhere Energieeffizienz im Vergleich zu Gasheizungen. Obwohl die Anschaffungskosten für Wärmepumpen höher sind, amortisieren sich diese Investitionen langfristig durch niedrigere Betriebskosten und eine höhere Effizienz.
- Fernwärme: Bei der Fernwärme handelt es sich um ein zentralisiertes Heizsystem. Es nutzt Energie aus verschiedenen Quellen wie Müllverbrennung, industrieller Abwärme oder erneuerbaren Energien. Diese Systeme profitieren von der Nutzung von Abwärme, die sonst verloren gehen würde, was die Betriebskosten langfristig senkt.
- Gasheizungen: Gas bleibt trotz moderater Investitionskosten langfristig kostenintensiver, da die Preise für fossile Brennstoffe voraussichtlich weiter steigen werden. Zusätzlich belasten CO₂-Abgaben die Gasnutzung, was Gasheizungen auf Dauer weniger attraktiv macht.
Die Fraunhofer-Studie hebt hervor, dass der Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme wie Wärmepumpen und Fernwärme besonders in Zeiten steigender Gaspreise und klimapolitischer Vorgaben sinnvoll ist. Diese Systeme bieten eine zukunftssichere und kostensparende Lösung.
Die Ariadne-Analyse „Heizkosten und Treibhausgasemissionen in Bestandswohngebäuden“ finden Sie hier in voller Länge.
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